Als Perlite bezeichnet man einen Dämmstoff, dessen Ausgangsmaterial das vulkanische Gestein Perlit ist. Um Perlite zu gewinnen, erhitzt man das rohe, gemahlene Gestein für kurze Zeit auf rund 1000 Grad Celsius, wobei das Wasser im Gestein sich stark ausdehnt und das Gestein sich auf das 20-fache Volumen aufbläht. Perlite wird vorwiegend als Schüttung, zum Beispiel unter dem Estrich, verwendet. Das Material kommt teils naturbelassen zur Anwendung, teilweise wird es mit Silikonen hydrophobiert oder mit Bitumen oder Naturharzen ummantelt.
Dämmstoffschüttungen sind einfach und schnell zu verarbeiten, je nach Anwendungsbereich werden sie nach dem Einschütten leicht verdichtet. In weiter verarbeiteter Form wird Perlite auch als Putzträgerplatte angeboten. Aus ökologischer Sicht ist das reine, ohne Zuschlagstoffe versehene Perlite zu empfehlen, da aus bituminierten Perliten verschiedene Schadstoffe ausgasen können.
Perlite ist ideal zur Perimeterdämmung
Silikonummantelte Perlite sind vor allem in durch Feuchtigkeit gefährdeten Bereichen wie zur Perimeterdämmung gut geeignet. Des Weiteren finden sie ihren Anwendungsbereich als Kerndämmung von zweischaligem Mauerwerk, wo sie ebenfalls eine ökologisch vertretbare Lösung darstellen. An die Kerndämmung von Mauerwerk, die seit Jahrzehnten zu den Regelbauweisen der DIN 1053 gehört, besteht die Anforderung, dass der bestehende Hohlraum zwischen den Schalen der Außenwand vollständig mit Dämmstoff auszufüllen ist. Dieser Anforderung wird die Dämmstoffschüttung mit Perlite bestens gerecht, wie von der Fachkommission “Bautechnik der Bauministerkonferenz” zuletzt in 2009 bestätigt wurde.
Perlite sind auch nachträglich zur Kerndämmung bei Wänden von Altbauten einsetzbar. Während sich bei ungedämmten Wänden Kondensat auf der Innenseite bilden kann, was leicht zu Schimmelbildung führt, beträgt die Temperatur der Oberfläche einer gedämmten Wand im Mittel 18 Grad und die Kondensatbildung unterbleibt. Die Dämmschicht bleibt auch bei Schlagregen und nasser Außenschale trocken und behält ihre dämmenden Eigenschaften.
Baustoffklasse A1: nicht brennbar
Perlite ist nicht anfällig gegen Schrumpfung und verrottet nicht, es wird von Insekten wie von Nagetieren gleichermaßen verschmäht. Außerdem ist der Baustoff nicht brennbar und gehört deshalb zur Baustoffklasse A1. Die geringe Körnung bewirkt, dass das Material sich an nahezu beliebige Formen anpassen kann, weshalb es sich auch für Altbauten mit unregelmäßigen Fussböden ausgezeichnet für Sanierungsmaßnahmen eignet. Insbesondere Schüttdämmungen für waagerechte Flächen können ohne Weiteres auch von Laien eingebracht werden. Verglichen mit anderen losen Dämmstoffen weist Perlite eine höhere Dichte sowie eine geschlossenere Struktur auf, so dass bei der Verarbeitung weniger Staub anfällt.
Als Dämmung für Fußböden und Decken kann Perlite nicht nur auf Stahlbetondecken aufgebracht werden sondern findet vielfach auch in Altbauten mit Holzbalkendecken Verwendung. Dabei ist immer auf die absolute Dichtigkeit der Unterkonstruktion zu achten. Man schüttet das Material, nachdem zuvor ein Rieselschutz oder eine Dampfbremse eingebracht wurde, lose und trocken in die Balkenfelder und zieht die Schüttung über die Balken ab. Die Oberfläche ist mit Wellpappe oder Holzweichfaserplatten abzudecken, für begehbare Flächen sind oberhalb der Schüttung zunächst Spanplatten zu verlegen. Die technischen Anforderungen an Schüttdämmstoffe aus expandiertem Perlite sind in DIN EN 14316 geregelt.