Wasser, das bei uns aus der Leitung kommt, ist in einem aufwändigen Prozess aufbereitet worden, um die hohe Trinkwasserqualität zu erhalten, die den bei uns geltenden Normen und Anforderungen entspricht. Diese Qualität hat ihren Preis, daneben müssen für Wasser, das von Gebäuden und befestigten Flächen abläuft und der Kanalisation zufließt anstatt im Boden zu versickern, Entsorgungsgebühren bezahlt werden.
In Österreich liegt der tägliche Trinkwasserverbrauch pro Person bei ca.135 Litern pro Tag. Etwa die Hälfte davon kann ohne Weiteres durch Regenwasser ersetzt werden, da es sich dabei um Brauchwasser handelt, das beispielsweise für die Gartenbewässerung, die WC-Spülung oder die Waschmaschine verwendet wird.
Eine Regenwasserzisterne hilft wertvolles Wasser zu sparen
Um Regenwasser effektiv nutzen zu können, muss es in einer Regenwasserzisterne aufgefangen werden. Dabei wird Wasser, das auf Dachflächen auftritt, in der Zisterne gesammelt, nachdem es über Rohre eingeleitet und gefiltert wurde. Der Regenwassertank, der aus Beton oder Kunststoff bestehen kann, ist die wichtigste Komponente einer solchen Anlage. Für die Reinigung des von den Dachflächen abfließenden Regenwassers kommen Fallrohrfilter, Erdfilter oder in der Zisterne eingesetzte Filter als Vorfilter zum Einsatz. Der Zulauf erfolgt über einen so genannten beruhigten Zulauf in Bodennähe des Wasserspeichers, um ein Aufwirbeln der natürlichen Schmutzschicht der Zisterne zu verhindern.
Die Pumpe, die entweder als Tauchdruckpumpe in der Zisterne aufgestellt wird oder als Saugpumpe von einem Kellerraum aus arbeitet, schaltet sich jedes Mal ein, wenn ein Verbrauchsgerät bedient wird, sei es die Wasserspülung im WC oder die Gartenbewässerung. Weitere Komponenten sind die schwimmende Entnahme, die mit der Saugleitung der Pumpe verbunden ist und benötigtes Wasser knapp unter dem Pegelstand ansaugt sowie der Überlauf, der sicherstellt, dass überschüssiges Wasser in die Kanalisation oder ein Versickerungssystem ablaufen kann, wenn die Zisterne gefüllt ist.
Wie groß soll die Zisterne sein?
Die ideale Größe für eine Regenwasserzisterne hängt von mehreren Faktoren ab. Die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen und der Verbrauchsstellen spielen ebenso eine Rolle wie der zu erwartende Niederschlag, der von Region zu Region verschieden sein kann. So kann die Menge des anfallenden Regenwassers in Gebirgsregionen bis zu vier Mal so hoch sein wie im Binnenflachland. Eine sehr große Dachfläche kann jedoch unter Umständen eine geringere Niederschlagsmenge ausgleichen. Ein entscheidender Faktor ist auch die Größe des Gartens.
Bei der Dimensionierung sollte beachtet werden, dass zu groß dimensionierte Regenwasserzisternen nur selten bis niemals überlaufen. Der Überlauf spielt jedoch eine wichtige Rolle für die Wasserhygiene, da an der Oberfläche schwimmende Schmutzpartikel hier regelmäßig ausgespült werden. Im Internet findet man Zisternenrechner, die dabei helfen, die richtige Größe in Abhängigkeit von den individuellen Gegebenheiten zu berechnen. Einschlägige Fachfirmen bieten ebenfalls ausführliche Beratung zu diesem Thema.
Kosten für eine Regenwasserzisterne
Auch, wenn Vorfilter und Überlauf eine gewisse Reinigungsfunktion erfüllen, geraten Schmutzteilchen in das Zisterneninnere und sinken zu Boden, wenn sie schwerer sind als Wasser. Sie bilden mit der Zeit eine Sedimentschicht am Boden der Zisterne, die Mikroorganismen enthält, welche einen positiven Einfluss auf die Wasserqualität haben. Darum kann ein Entfernen dieser Schicht sich nachteilig auf die Wasserqualität auswirken. Dennoch ist eine Überprüfung dieser nur langsam wachsenden Sedimentschicht nach etwa fünf Jahren angezeigt. Wenn die Stärke der Schicht nicht mehr als fünf Zentimeter beträgt, ist eine Reinigung nicht erforderlich.
Je nach Größe der Zisterne ist mit Investitionskosten etwa zwischen 2.500 und 4.000 Euro zu rechnen, wobei die Anlieferung und das Einsetzen in die Baugrube, nicht jedoch der Anschluss an die Sanitärinstallation enthalten sind.