Beim Öffnen der Vorratsdose mit den Nüssen fliegt Ihnen eine Motte entgegen, auf dem Marmeladenbrot hat sich eine Stubenfliege niedergelassen und nachts haben Sie beim Mitternachtssnack eine Schabe vor dem Kühlschrank überrascht – Insekten in der Küche sind keine Seltenheit. Meist kommen sie einfach durch das geöffnete Fenster und sind relativ harmlos, doch in vielen Fällen muss unbedingt etwas dagegen getan werden, da sie ein Gesundheitsrisiko darstellen und sich sonst ungehindert vermehren. Es gibt viele Möglichkeiten, um diese ungebetenen Gäste wieder loszuwerden.
Neben den bekannten Stubenfliegen sind es am häufigsten kleine Fruchtfliegen, Motten, Käfer, Silberfische und Schaben, die sich in der Küche besonders wohl fühlen. Hier finden sie ein reichhaltiges Angebot an Nahrungsmitteln, sie haben es schön warm und es gibt keine natürlichen Feinde – der ideale Lebensraum. Die Tiere an sich sind gar nicht das Gefährliche an dem Insektenbefall, auch wenn einem beim Anblick gerne der Appetit vergeht. Für den Menschen sind vielmehr die Ausscheidungen der Vorratsschädlinge gesundheitsgefährdend, da sie Krankheitserreger übertragen können.
Welche Schädlinge bevölkern die Küche?
Für Insekten und sonstige Schädlinge wie Mäuse ist die Küche ein wahres Eldorado, in dem sie sich ohne gestört zu werden sattfressen können und ihr Leben genießen. Dabei hat jedes Insekt seine speziellen kulinarischen Vorlieben.
Den Befall von Fruchtfliegen entdeckt man am schnellsten, da die kleinen Fliegen in der Wohnung herumschwirren und lästig sind. Wie der Name schon sagt haben es ihnen Obst, Säfte und Kuchenabfälle angetan. Fruchtfliegen vermehren sich extrem schnell und können zu einer großen Plage werden.
Kleine Milben, Mehlwürmer und Mehlkäfer bevorzugen Mehlprodukte und Backwaren. Das Mehl wird muffig, klumpig und unbrauchbar. Kornkäfer ernähren sich von ungemahlenem Getreide. Sie lassen nur die leeren Hülsen zurück, das befallene Getreide riecht muffig und wird warm. Brotkäfer hinterlassen mit vielen kleinen Löchern sichtbare Spuren im Brot, ihnen schmeckt aber auch Schokolade oder Getreide.
Besonders hartnäckig können Lebensmittelmotten sein. Sie können sich sehr schnell vermehren und so in kürzester Zeit den gesamten Lebensmittelvorrat ungenießbar machen. Am liebsten fressen sie Nüsse, Getreide, Hülsenfrüchte, Müsli, Dörrobst, Mehl und viele weitere Trockenprodukte sowie auch Schokolade. Dort legen sie auch ihre Larven ab.
Silberfische, die neben der Küche sehr häufig in Bädern und Kellern vorkommen, mögen gerne feuchte Plätze und ernähren sich von Kohlehydraten bzw. am liebsten von Zucker.
Neben diesen sehr häufigen Küchenschädlingen gibt es noch viele weitere Schädlinge, die es auf spezielle Lebensmittel abgesehen haben, wie z.B. die Getreidemotten, den Speckkäfer, Reiskäfer, Speisebohnenkäfer oder auch Tabakkäfer. Ihnen allen ist gemein, dass sie das essen unbrauchbar machen und unbedingt bekämpft werden müssen.
Schädlinge effektiv bekämpfen
Ein erster Schritt, um die Räume wieder von den Insekten zu befreien, ist das Entsorgen von allen befallenen Lebensmitteln. Dazu gehört auch gleich die Kontrolle der anderen Vorräte. Hat sich Ungeziefer einmal im Haushalt eingenistet, ist es sehr schwer zu bekämpfen. Deshalb reicht es nicht aus, die Waren im Biomüll zu entsorgen, sondern auch diesen gleich richtig zu entsorgen. Insekten vermehren sich durch die reichhaltige Ernährung enorm schnell, in wenigen Tagen kann es schon viel unerwünschten Nachwuchs geben.
Anschließend muss festgestellt werden, um welche Art von Insektenbefall es sich handelt, um das passende Schädlingsbekämpfungsmittel zu finden. Sehr effektiv sind chemische Bekämpfungsmethoden. Es werden für die Insekten tödliche Gifte eingesetzt, die vor allem in Form von Sprays auf die Wände und Böden aufgetragen werden. Die Tiere nehmen das Gift über ihre Fühler auf und verenden.
Chemische Schädlingsbekämpfungsmittel sind äußerst wirksam, die Verwendung sollte trotzdem wohl überlegt sein und nur im Notfall bzw. kurzzeitig erfolgen. Die chemischen Stoffe in der Luft sind auch für den menschlichen Organismus nicht unbedenklich. Bei der Verwendung muss die Küche unbedingt ausreichend gelüftet werden. In Kombination mit dem Ärger über den Insektenbefall werden Insektenbekämpfungsmittel oftmals viel zu unkontrolliert verwendet.
Ist der Insektenbefall bereits zu einer Plage geworden, sollte unbedingt ein professioneller Kammerjäger mit der Bekämpfung beauftragt werden. Er kann basierend auf seiner Erfahrung gezielt vorgehen und die Räume vollständig von Krabbeltieren aller Art befreien.
Natürliche Schädlingsbekämpfung im Bereich der Lebensmittel
Niemand holt sich freiwillig gerne Gift ins Haus, zumal es auch die eigene Gesundheit beeinträchtigen kann. Stattdessen sollte versucht werden, den Schädlingen von Vornherein den Zutritt zu verweigern. Ordnung und Sauberkeit sind das beste natürliche Mittel gegen Schädlinge.
Auch wenn der Haushalt sonst sehr ordentlich ist, sieht es in manchen Vorratsräumen recht chaotisch aus. Halboffene Mehltüten, ein paar entwischte Müsliflocken im Regal und eine dicke Staubschicht auf alten Konservendosen zieren das Bild. Dabei ist Übersicht und Sauberkeit gerade hier sehr wichtig. Lebensmittelreste jeglicher Art sind ein Nährboten für Ungeziefer. Deshalb sollten alle Vorräte unbedingt in fest verschließbare Behälter aus Plastik oder Glas umgefüllt werden. Backzutaten, wie Nüsse oder Rosinen, die nur selten gebraucht werden, müssen entweder regelmäßig auf ihre Frische hin kontrolliert werden, oder man friert sie noch besser ein.
Ein Vorratsraum muss regelmäßig gereinigt und gelüftet werden, die Staubschicht auf den eingelagerten Konserven muss beseitigt werden. Dasselbe gilt auch für sämtliche Schubladen: Ein festes Verschließen angebrochener Packungen und das Halten von Ordnung und Sauberkeit macht keinem Ungeziefer Spaß.
Sollte sich doch einmal ein Insekt in der Küche eingenistet haben, sollte versucht werden, es mit natürlichen Mitteln wieder zu verjagen. Fruchtfliegen wird man z.B. ganz einfach los, indem ein Glas Wasser mit einem Schuss Apfelessig und einem Tropfen Spülmittel aufgestellt werden. Die Fliegen werden von dem Obstduft angezogen und ertrinken. Stubenfliegen werden vertrieben, indem z.B. indem Basilikumpflanzen auf der Fensterbank aufgestellt werden. Außerdem mögen sie nicht den Geruch von Zwiebeln, Lorbeeröl oder Flieder. Auch Ameisen und Motten mögen keinen Flieder, ebenso wenig wie Gewürznelken. Küchenschaben kann man am besten mit Gurkenschalen den Appetit verderben.
Einfach, aber effektiv – das Insektenschutzgitter
Die meisten Schädlinge, wie z.B. Fliegen oder Ameisen, kommen durch das geöffnete Fenster aus dem Garten in die Wohnung. Eine wirkungsvolle Methode, um die ungebetenen Gäste draußen zu halten, sind Insektenschutzgitter. Die Fliegengitter sind kinderleicht zu montieren und können flexibel zugeschnitten werden. Am einfachsten zu montieren sind Fliegengitter mit einem Befestigungsband, die einfach in den Fensterfalz geklebt werden. Auch Gitter mit Klemmleisten, die auf dem Fensterrahmen angebracht werden oder mit Spannrahmen, die mit Scharnieren montiert werden, sind sehr effektiv. Insektenschutzgitter gibt es nicht nur für Fenster, sondern auch für Türen. Ordnungsgemäß angebracht stören sie in keiner Weise die Sicht nach draußen und sind auch sehr robust und ein guter Schutz vor Ungeziefer aller Art.