Wer in einer Gegend mit „hartem“ Wasser wohnt, kennt das Problem: An der Heizspirale des Wasserkochers bildet sich mit der Zeit immer wieder eine harte Kruste, auf dem Teewasser schwimmen helle Wölkchen und der Tee schmeckt auch wenig aromatisch, nach dem Duschen bildet sich auf Wänden und Armaturen im Bad eine weiße Schicht. Unter der Wasserhärte versteht man die Konzentration von Calciumcarbonat im Wasser, den Haupt-Härtebildner. Die Menge an Calciumcarbonat bestimmt somit den Härtegrad des Wassers vor Ort, den man bei seinem örtlichen Wasserversorger erfragen kann. Als weiches Wasser bezeichnet man Wasser mit bis zu 8,4º dH (Deutscher Härtegrad), als mittelhart wird Wasser zwischen 8,4 und 14º dH klassifiziert, hartes Wasser steht für mehr als 14º dH, wobei der Härtegrad nichts über die Trinkwasserqualität aussagt.
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Hartes Wasser führt zu Verkalkungen an Waschmaschinen und Spülmaschinen
In Gegenden mit hartem Wasser kann sich der Einbau einer Entkalkungsanlage bei einem Neubau durchaus lohnen. Denn ein Zuviel an Kalk im Wasser führt nicht nur zu hässlichen Ablagerungen im Bad oder zu vermindertem Teegenuss, er hat auch Einfluss auf die Dosierung von Waschmitteln und den Verbrauch an Shampoo, Seife und Duschgel.
Haushalte, bei denen sehr hartes Wasser in den Leitungen zirkuliert, benötigen eine erhebliche Menge an Kalkreinigern sowie Kalkschutzmitteln für die Waschmaschine und die Spülmaschine, auch Durchlauferhitzer und Rohrleitungen allgemein verkalken viel schneller. Bei einem Heißwasserboiler sorgt schon eine Kalkschicht von einem Millimeter für um 20 Prozent höhere Energiekosten.
Entkalkungsanlagen Test von Stiftung Warentest
Eine Entkalkungsanlage kann vor allem dort sinnvoll erscheinen, wo das Wasser sehr hart ist. Eine gut funktionierende Anlage hält die Rohrleitungen frei von Kalk und die Geräte werden geschont. Auf dem Markt werden unterschiedliche Systeme angeboten, wobei Entkalkungsanlagen mit Salz am gebräuchlichsten sind. Ihre Funktionsweise basiert auf dem so genannten Ionenaustausch: Das Wasser durchfließt die Entkalkungsanlage, die mit einem speziellen Salz gefüllt ist, das die Kalk bildenden Stoffe an sich bindet. Sobald die Kapazität des Materials erschöpft ist, muss das Salz erneuert werden. Diese Art der Wasserentkalkung gilt heute als die wirtschaftlichste
Daneben sind Entkalkungsanlagen erhältlich, die das Wasser per magnetischer Wirkung enthärten sollen. Den Angaben der Hersteller zufolge soll die Beschaffenheit des Wassers durch Magnetismus geändert werden, so dass sich die kalkbildenden Stoffe im Wasser lösen, anstatt Ablagerungen in Rohren und auf Oberflächen zu bilden. Diese Entkalkungsanlagen sind in der Regel sehr teuer, doch wurde ihre Wirkung bei unabhängigen Testberichten, zum Beispiel durch die Stiftung Warentest, nicht bestätigt. Des Weiteren gibt es elektronische Entkalkungsanlagen, deren Funktionsweise der auf Magnetwirkung beruhenden Anlagen sehr ähnelt. Im Allgemeinen werden Entkalkungsanlagen mit Salz empfohlen, da diese kein besonderes technisches Verständnis erforderlich machen und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis aufweisen.
Ionentauscheranlagen haben auch Nachteile
Die Stiftung Warentest hält eine Aufbereitung von Trinkwasser im Haushalt in den meisten Fällen für überflüssig. Es wird darauf hingewiesen, dass das Wasser bei Ionentauscheranlagen mit Phosphat oder Silikat versetzt werde, um die Korrosion der Rohre zu vermindern. Phosphat sei aber im Trinkwasser nicht erwünscht. Wer seinen Tee ohne Kalkgeschmack genießen möchte, kann das Wasser hierzu in einem handlichen Tischfilter reinigen. Und um Kalkflecken im Bad leichter zu entfernen, kann man sich verschiedener Hausmittel bedienen. So leisten Zitronensäure und Essig gute Dienste bei der Entfernung hässlicher Kalkränder.
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