Für angehende Bauherren ist die Auswahl der richtigen Baufirma eine Entscheidung von entscheidender Tragweite. Wer dabei nicht mit genügend Sorgfalt vorgeht, muss unter Umständen mit einer Menge Ärger auf der Baustelle rechnen, im Extremfall kann eine falsche Entscheidung sogar in den finanziellen Ruin führen. Dabei sollte man sich bei der Auswahl eines Bauunternehmens genügend Zeit nehmen.
Wer mit der Ausschreibung der einzelnen Gewerke, der Vergabe und der Bauüberwachung nicht einen Architekten beauftragt hat, wird sich in aller Regel für einen Generalübernehmer oder –unternehmer entscheiden. Während der Generalübernehmer alle erforderlichen Leistungen einschließlich der Planung übernimmt und sich um die Koordination der von ihm beauftragten Subunternehmer kümmert, hat der Generalunternehmer mit der Planung nichts zu tun, führt dafür aber die meisten Arbeiten selbst aus und gibt nur Teilleistungen an Subunternehmer ab. In letzterem Fall ist der Bauherr selbst der verantwortliche Ansprechpartner für die Behörden.
Kleine regionale und große Baufirmen
Grundsätzlich kann man bei Baufirmen zwischen kleineren, lokalen Unternehmungen, regionalen und überregionalen Unternehmen unterscheiden. Je größer die Firma, umso geringer sind normalerweise der Einfluss und die Mitbestimmungsmöglichkeiten, die Kunden bei der Errichtung eines Einfamilienhauses haben. Der beste Weg, um eine vertrauenswürdige Baufirma zu finden ist, sich bei Kollegen, im Freundeskreis und bei Verwandten umzuhören.
Eine persönliche Empfehlung von Menschen, die mit einem bestimmten Unternehmen gute Erfahrungen gemacht haben, ist von großem Wert. Bei einer Firma mit einem guten Ruf bei den Kunden ist das Risiko einer unfachmännischen Bauausführung oder eines finanziellen Fiaskos gering.
Darüber hinaus ist auch die Internetrecherche über eine bestimmte Baufirma ein guter Weg, sich einen Eindruck zu verschaffen. Ein Unternehmen, über das man im Netz keine Informationen findet, gibt Anlass zu Misstrauen. In einschlägigen Foren finden sich zahlreiche Erfahrungsberichte von Bauherren. Eine solide Baugesellschaft sollte außerdem ohne Weiteres in der Lage zu sein, andere Häuser als Referenzen zu nennen, die man auch ohne Begleitung besichtigen darf. Um etwas über die Liquidität einer Baufirma heraus zu finden, kann es hilfreich sein, bei Baustofflieferanten und Handwerksbetrieben nachzufragen.
Achten Sie auch auf die Anzahl der beauftragten Subunternehmen
Als positives Kriterium ist es anzusehen, wenn eine Firma einen Großteil der Gewerke mit eigenen Arbeitern und Angestellten ausführt, anstatt zu 100 Prozent von Subunternehmern abhängig zu sein. Grundsätzlich ist es zwar nicht von Nachteil, wenn Gewerke an Subunternehmer vergeben werden. Es ist jedoch zu beachten, wie die Aufträge jeweils vergeben werden. Oftmals werden die Arbeiten ausgeschrieben und der günstigste Anbieter erhält den Zuschlag.
Für eine optimale Zusammenarbeit ist es jedoch vorteilhafter, wenn die Baufirma und die Subunternehmer sich schon länger kennen und schon seit längerem zusammenarbeiten. Ob dies der Fall ist, kann man herausfinden, wenn man sich eine Liste der Subunternehmer aushändigen lässt und die entsprechenden Firmen anruft. Ein gut aufeinander abgestimmtes Netzwerk von zuverlässigen Subunternehmern stellt für den Bauherrn in jedem Fall einen Vorteil dar.
Vergleichen Sie die verschiedenen Bauunternehmer nach Qualität und Preis
Einen preislichen Vergleich verschiedener Bauunternehmer erhält man durch die Ausschreibung der zu erbringenden Leistungen und den anschließenden Vergleich der Angebote. Dabei sollten die Ausschreibungsunterlagen so genau wie möglich ausgearbeitet sein, denn nicht in der Ausschreibung enthaltene Sonderwünsche müssen häufig besonders teuer bezahlt werden. Doch gilt auf der anderen Seite auch: Der Preis sollte nicht das einzig entscheidende Kriterium sein. Einige Firmen sind auf bestimmte Materialien oder Baustile spezialisiert und eignen sich daher besonders für spezielle Aspekte der Bauausführung. Nehmen sie mit verschiedenen Unternehmen Kontakt auf, um sich ein Bild des Baumeisters zu machen.
Besondere Bedeutung kommt bei der Beurteilung der Seriosität eines Unternehmens dem Bauvertrag zu. Hier gilt es, sich nicht vom Bauunternehmer unter Druck setzen zu lassen und durch Versprechungen wie eine zeitigere Fertigstellung des Baus oder Sonderkonditionen unter Druck setzen zu lassen. Auch, wenn ein ganz allgemein formulierter Vertrag vorgelegt wird, ist Vorsicht walten zu lassen. Ein seriöser Vertragspartner wird genügend Zeit einräumen, um alle Fragen im Vorfeld zu klären und klare und transparente Regelungen zu formulieren. Dies betrifft neben dem Leistungsumfang und der Qualität der verwendeten Baustoffe auch die Fälligkeit von Raten und alle Termine vom Baubeginn bis zur Baufertigstellung. Für eine seriöse Baufirma ist es außerdem selbstverständlich, dass der Bauherr den Vertrag von einem Anwalt oder Sachverständigen überprüfen lässt.
Beim Hausbau ist die Bezahlung nach Bauabschnitten üblich
Fragwürdige Geschäftspraktiken lassen sich unter anderem daran erkennen, dass eine Baufirma vom Bauherrn verlangt, hohe Vorauszahlungen für bestimmte Bauabschnitte bereits vor deren Fertigstellung zu leisten. Üblich ist vielmehr die ratenweise Bezahlung bereits fertig gestellter und mängelfreier Bauabschnitte. Um sich gegen einen eventuellen Konkurs der Baufirma abzusichern, sollte man als Bauherr darauf bestehen, sich eine Vertragserfüllungsbürgschaft zusichern zu lassen. Firmen, die sich dagegen weigern, diese Sicherheit bereitzustellen, sollte man besser kein Vertrauen schenken.
Zur Auswahl eines solventen Bauunternehmens kann man ein so genanntes Scoring abfragen. Beim Scoring wird auf der Grundlage von gesammelten Informationen aus der Vergangenheit eine Prognose für die Zukunft abgeleitet. Das Ergebnis ist ein Prozentwert für eine Erfüllungswahrscheinlichkeit, der mit einer Risikokategorie verbunden ist. Ein Wert von 95 Prozent beispielsweise sagt aus, dass eine Firma ihre Zahlungsverpflichtungen zu 95 Prozent erfüllt, das Risiko einer Zahlungsstörung ist in diesem Fall sehr gering.
Klären Sie vor der Unterzeichnung des Vertrags alle offenen Fragen
Wenn man eine Auswahl getroffen hat, sollte man sich vor der endgültigen Vertragsunterzeichnung noch einmal bei einem persönlichen Kontakt von der Qualifikation der Baufirma überzeugen. Empfehlenswert ist es, sich zu einem solchen Gespräch von einem Architekten oder einem anderen Fachmann seiner Wahl begleiten zu lassen. Es ist außerdem sinnvoll, im Bauvertrag festlegen zu lassen, dass man als Bauherr das Recht hat, den Baufortschritt, die Auswahl der Materialien und die Ausführung von einem Fachmann seiner Wahl überwachen und kontrollieren zu lassen. Dieser sollte durch den Kunden mit allen erforderlichen Vollmachten zur Bauüberwachung ausgestattet sein. Ein Bauzeitenplan mit konkreten Angaben zum Baubeginn sowie zur Baufertigstellung sollte unbedingt zum Bestandteil des Vertrages gemacht werden.
Alles in allem sollte man sich nicht zuletzt von seinem Bauchgefühl leiten lassen. Wenn man an irgendeinem Punkt das Empfinden hat, etwas sei nicht in Ordnung, sollte man lieber die Finger davon lassen. Die eigenen Bedenken sollte man deutlich zur Sprache bringen und sich nicht durch Versprechungen zur Gutgläubigkeit verleiten lassen. Das gilt im Übrigen auch während der Bauzeit, im Falle der Nichteinhaltung von Vereinbarungen und Terminen sollte man grundsätzlich schriftlich mit der Baufirma kommunizieren und sich nicht auf vorgetragene Ausreden verlassen. Leider gibt es in der Baubranche zahlreiche schwarze Schafe, die es immer wieder schaffen, ihre Auftraggeber zu besänftigen, indem sie das Vertrauen und die Hoffnungen der Bauherren ausnutzen, es würde sich noch alles zum Besten wenden.
Österreichische Baufirmen im Fokus
Die österreichische Baubranche ist im Wachstum begriffen, kein Wunder, denn das Aufgabenfeld der österreichischen Baumeister ist weit. Es gilt Dächer zu konstruieren, Carports zu erstellen, Garagen zu errichten, Keller auszuheben, Abbrucharbeiten zu koordinieren und natürlich, neben zahlreichen weiteren Aufgaben, Häuser zu errichten. Unumstrittene Nummer eins in Punkto Aufträge ist dabei die Strabag.
Doch die gute Konjunktur und lukrative Aufträge über die Grenzen Österreichs hinaus erlauben es zahlreichen weiteren Baufirmen mindestens genauso erfolgreich zu agieren wie die Nummer eins.
Österreich das Land der Häuselbauer
Dass wir Österreicher definitiv ein Volk von so genannten „Häuselbauern“ sind, das beweist der Blick auf die Statistiken, die besagen, dass
- Ca. 70 Prozent des Anlagenvermögens für Bauten und Immobilien ausgegeben werden
- Wir ca. 90 Prozent unseres Lebens in Gebäuden verbringen.
Der Grund dafür: Baukultur und damit einhergehende Wohnkultur schafft Lebensqualität. Bauen und wohnen bringt jedoch Fragen mit sich, die vor dem Kauf beziehungsweise Bau des Eigenheimes beantwortet werden müssen:
Finden Sie Ihren Baupartner
Baufirmen, Bauunternehmen & Co. gibt es wie Sand am Meer, den richtigen Partner zu finden ist jedoch alles andere als leicht. Gerade beim Bau eines eigenen Hauses möchte man natürlich den perfekten Partner neben sich wissen denn die Entscheidung ein Haus zu bauen treffen die meisten Menschen nur einmal im Leben. Zuverlässig sollte er sein, der Baupartner, sauber arbeiten sollte er und im Idealfall seinen Leistungen entsprechend viel Geld verlangen, ohne dabei zu teuer zu sein. Unterschiedliche Baupartner übernehmen dabei unterschiedliche Funktionen – welche Baufirma zum eigenen Bauvorhaben am allerbesten passt, hängt vor allem anderen von den individuellen Bedürfnissen des Bauherren ab.
Die Strabag: Die Strabag erweist sich im österreichischen Ranking als Spitzenreiter. Mit einem heimischen Umsatz von ca. 2,1 Milliarden € pro Jahr ist sie die eindeutige Nummer eins. Die Bauleistung des Konzerns betrug 10,4 Milliarden €.
Hauptgeschäftsfelder der Strabag sind
- Straßenbau
- Hoch- und Tiefbau
- Ingenieurtiefbau
- Umwelttechnik
Porr und Alpine Mayreder Bau platzieren sich auf Platz zwei. Auf den Plätzen vier bis zehn sind vor allem die oberösterreichischen Bauriesen dominant: Die Oberösterreichische Swietelsky Bau aus Linz gefolgt von der Perger Habau Hoch- und Tiefbau, der Systembau mit Sitz in Scharnstein, dem niederösterreichischen Fertigteilhausproduzent Elk, der Vorarlberger Rhomberg Bau, die steirische Bauunternehmung Granit und die Fröschl&Co aus Tirol. Insgesamt setzten die österreichischen Bauunternehmen im vergangenen Jahr 23,5 Milliarden € um.
Ein Bauträger macht oft Sinn – Alle Arbeiten und die Bauaufsicht werden übernommen
Wenn Sie beim Bau Ihres Eigenheims wenige Schritte auf eigene Faust koordinieren möchten oder können, dann entscheiden Sie sich am besten für ein Bauträgerhaus einer Baugesellschaft. Bauträger bieten im Regelfall Gesamtpakete an: Vom Kauf des Grundstücks, über die Planung bis hin zum tatsächlichen Bau übernimmt der Bauträger alle relevanten Schritte für Sie, wobei Sie natürlich immer in alle Entscheidungen miteinbezogen werden. Es ist zwar meistens der Fall dass Bauträger dabei mit Subunternehmen zusammenarbeiten, verantwortlich sind sie jedoch selbst. Sie erhalten somit also sämtliche Leistungen rund ums Haus aus einer Hand – das ist vor allem dann von Vorteil, wenn Bauträger Festpreisgarantien bieten – was in der Regel der Fall ist, und so den künftigen Eigenheimbesitzer vor explodierenden Kosten schützen.
Die Wahl des passenden Bauträgers sollte jedoch nicht vorschnell getroffen werden, zumal es wichtig ist vorab zu prüfen, ob wirklich alle benötigten Leistungen im gebotenen Paket mitinbegriffen sind.
Grundstückbesitzer: Sollten Sie bereits über ein eigenes Grundstück verfügen, dann können Sie sich für den Bau Ihres Hauses auch an einen so genannten Generalunternehmer wenden. Dieser übernimmt keine Planungsarbeiten, kümmert sich lediglich um die tatsächliche Errichtung des Gebäudes. Auch hier ist es Gang und Gebe, dass einige Generalunternehmen mit Subunternehmen zusammenarbeiten – hier sollte das jedoch im Bauwerkvertrag vorab vereinbart werden. Gegenüber den Behörden bleibt auf jeden Fall der Grundstückseigentümer der alleinige Bauherr, er trägt somit auch die volle Verantwortung für das gesamte Bauvorhaben. Das Fertighaus: Sollten Sie im Sinn haben ein Fertighaus zu bauen, dann haben Sie als Bauherr die Möglichkeit, ohne Umwege einen Fertighaushersteller mit Ihrem Bauvorhaben zu beauftragen. Fertighäuser gibt es in zahlreichen Varianten und Ausführungen – tendenziell sind sie von einem Massivhaus rein äußerlich gar nicht mehr zu unterscheiden. Wer bei seinem Fertighaus dennoch individuell sein möchte, der sollte bei der Wahl des Fertighausanbieters darauf achten, welche Möglichkeiten der Individualisierung es gibt. Auch der Grundriss kann an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.