Der Name ist hier Programm. Das Baukonto wird zweckgerichtet für die Umsetzung eines Bauprojekts und dessen Finanzierung eingesetzt. Alle geplanten Ausgaben werden exklusiv mit dem Guthaben dieses Kontos beglichen. Nach Abschluss des ganzen Projekts wird das Baukonto geschlossen und das bereit gestellte Kapital in einen normalen Kredit bei einer Bank umgewandelt, welcher dann in weiterer Folge, wie bei einer üblichen Baufinanzierung, abgezahlt wird.
Auf den ersten Blick handelt es sich bei diesem speziellen Konto nur um eine strikte Trennung zwischen Alltag und Bauvorhaben. Doch das Baukonto bietet noch einige weitere Vorteile für das Sparen beim Bauen.
Welche Vorteile bietet das Baukonto?
Ein großer Vorteil dieser Baufinanzierung, die ebenfalls für den Wohnungskauf oder Umbauten verwendet werden kann, liegt in der Hilfestellung bei der Planung. Bei dem gewöhnlichen Baudarlehen ist es dem Bauherrn selbst überlassen die Kosten einzuschätzen. Dabei können aus mehreren Gründen Engpässe auftreten, die sich nur über teure Zusatz- oder Nebenfinanzierungen überbrücken lassen. Zwei Hauptursachen führen während der Bauphase zu dieser kritischen Situation:
- Eine Fehleinschätzung der Gesamtkosten
- Rechnungen werden zu spät gezahlt, da das Baudarlehen gestaffelt zur Verfügung steht
Durch einen Wohnungs- bzw. Baucheck, der immer vor der Einrichtung eines Baukontos vorgenommen wird, lassen sich Fehleinschätzungen bezüglich der Kosten ausschließen. Da der Kreditgeber weiß, dass die gesamte Liquidität auf diesem separaten Konto nur für das Bauvorhaben verwendet wird, scheut er sich nicht den ganze notwendige Betrag sofort bereit zu stellen. Dadurch lassen sich Skonti bei schneller Bezahlung und Rabatte, bei proaktiver Verhandlung bezüglich der Bezahlung, nutzen.
Zusätzlich steht das Baukonto natürlich für Übersichtlichkeit bei der Buchhaltung und wird auch immer als Zwischenfinanzierung angesehen. So lassen sich beispielsweise zeitliche Lücken bis zum Eintreffen der Wohnbauförderung mit einem Baukonto gut überbrücken. Der klare Überblick beim Finanzieren von Immobilien darf auch niemals unterschätzt werden. Diese eindeutigen Vorteile sprechen ganz klar für das Baukonto. Nichtsdestotrotz müssen auch bei dieser zweckgerichteten Kontoart einige Punkte Beachtung finden.
Zinsen und Eigenleistungen beachten
Selbstverständlich läuft die Zinsuhr auch für das bereitgestellte Kapital auf dem Baukonto. Da gerade ein Neubau doch einige Zeit in Anspruch nehmen kann, existiert ein gewisses Zinsrisiko. Wenn während der Bauphase der Leitzins durch die EZB plötzlich stark angehoben wird, kann es beim Baukonto zu einer Kostenexplosion kommen. Um dies zu verhindern, sollte ein Zinscap eingerichtet werden. Durch diese gebührenpflichtige Obergrenze sichert sich der Bauherr, ähnlich zur fixen Verzinsung, ab.
Den Check für die Einschätzung der Baukosten nehmen natürlich erfahrene Experten vor. Aber auch diese Profis sind auf wahrheitsgemäße Angaben bezüglich der Eigenleistungen angewiesen, damit die Liquidität auf dem Baukonto nicht zu großzügig ausfällt. Zu den typischen Eigenleistungen zählen selbst erbrachte Arbeiten, Eigenkapital aus Bausparverträgen bzw. Bausparen und Wohnbauförderungen des Bundeslandes. In manchen Fällen ist vielleicht schon ein passender Baugrund vorhanden, der die Kosten wesentlich senkt oder einige notwendige Versicherungen werden selbst abgeschlossen (Stichwort Bauherrn-Versicherung).
Quellen:
https://www.raiffeisen.at/de/immobilien/finanzierungen/baukonto.html