Die Österreicher und Österreicherinnen legen viel Wert auf das Wohngefühl. Die eigenen vier Wände sollen eine Oase des Glücks sein. Ein Freiraum, der Wärme und Gemütlichkeit ausstrahlt. Als Mittelpunkt einer Wohnung oder eines Hauses wird oft die Küche angesehen. Hier wird gemeinsam gekocht, gegessen und gefeiert. Der Alltag verläuft nicht selten hektisch – viel muss unter einen Hut gebracht werden. Das gemeinsame Frühstück, Mittag- und Abendessen gilt gewissermaßen als ein heiliger Akt.
Was eine Küche können muss
Damit die Küche zu einem Ort der Eintracht werden kann, muss sie auch gut geplant sein. In der Küche werden die unterschiedlichsten Arbeitsschritte ausgeführt, darum muss sie zweckmäßig sein. Die diversen Küchengeräte vom Herd bis zum Kühlschrank dürfen natürlich auch nicht fehlen. Dazu kommt, dass in der Küche allerlei Utensilien, aber auch Lebensmittel ordentlich und sicher verstaut werden müssen. Der vorhandene Platz muss optimal genutzt werden können.
Des Weiteren sollte jedoch auch das Design nicht zu kurz kommen. In diesem Sinne spielt der persönliche Geschmack eine vordergründige Rolle. Welche Materialien zum Einsatz kommen, welche Farben und Formen präferiert werden – darüber entscheiden ganz individuelle Wünsche und Vorstellungen. Eine perfekte Küche hat ihren Preis – doch wenn in punkto Qualität Abstriche gemacht werden, wird die Küche nicht so lange halten, wie erhofft.
Ohne Küchenplanung läuft gar nichts
Eine Küche kann von Grund auf neu geplant, aber auch aufgefrischt werden. Soll die alte Küche durch eine neue ersetzt werden, steht zunächst eine gut durchdachte Planung an. Übersteigt diese Aufgabe die eigenen Fähigkeiten, kann zu Profis Kontakt aufgenommen werden, die ihr Handwerk verstehen. Ein Service aus einer Hand kann von Vorteil sein. Ein Katalog kann hilfreich sein, um sich besser orientieren zu können. Doch was muss bei der Planung eigentlich berücksichtigt werden? Folgend einige Beispiele:
- Welche Materialien sollen Verwendung finden?
- Welche Küchengeräte sind vonnöten und wie sieht es in punkto Energieeffizienzklasse aus?
- Welche Designelemente, Beleuchtung oder Küchendeko sollen das Ambiente verschönern?
- Welche Schranktypen werden benötigt? (Unterschrank, Oberschrank, Eckschrank, Hochschrank oder Aufsatzschrank)
- Welche Ansprüche gibt es in Hinblick auf die Ergonomie?
- Wie pflegeleicht soll die Küche sein?
Die fünf gängigsten Küchengrundformen
Küchen müssen optimal funktionieren. Die Grundlage jeder Küchenplanung ist der Küchengrundriss. Wichtig ist, dass die Wege in der Küche nicht zu lang sind. Die Größe, Form und Aufteilung können in Bezug auf Küchen sehr unterschiedlich ausfallen. Zu den fünf gängigen Küchengrundformen zählen:
- Die einfache Küchenzeile eignet sich für schmale und lange Räume. Eine lange zusammenhängende Arbeitsfläche ist ideal und ermöglicht es, bequem nebeneinander arbeiten zu können. Tiefere Unterschränke und Arbeitsplatten bieten mehr Stauraum und Arbeitsfläche. Der Kühlschrank sollte aufgrund der Energieeffizienz nicht direkt neben dem Kochbereich stehen.
- Die zweizeilige Küche ist ideal für kleine Räume und für eine offene Küchengestaltung zum Essbereich. Zweizeilige Küchen werden an zwei gegenüberliegenden Wänden platziert – ein Mindestabstand von einem Meter sollte eingehalten werden.
- Die L-förmige Küche ist für halboffene oder in sich geschlossene Räume wie gemacht. Sie wird entweder an zwei Wänden angebracht oder eine Zeile fungiert als Raumteiler und trennt die Küche vom Wohnbereich ab. Drehbare Rondelle in Eckschränken sorgen für mehr Platz.
- Die U-förmige Küche ist perfekt für große Räume oder Wohnküchen mit einem Fenster.
- Die Inselküche brilliert in Bezug auf das Design und ist nur für große oder offene Räume geeignet. Sie zeichnet sich in erster Linie durch die Kochinsel in der Mitte des Raumes aus – das geselliges Miteinander-Kochen wird zu einem geliebten Ritual.
Die besten Küchenhersteller in Österreich
Der Möbeleinzelhandel in Österreich schloss mit einem Plus von 1,7 Prozent für das Jahr 2011 ab – 4,4 Milliarden Euro standen in der Umsatzbilanz. Diese Zahlen sollen verdeutlichen, wie viel Geld die Österreicher und Österreicherinnen in ihr Wohnambiente investieren. In Österreich sind viele Küchenhersteller vertreten, mit denen der Verbraucher bei Bedarf Kontakt aufnehmen kann. Zu den beliebtesten und gefragtesten zählen:
- Dan Küchen: Das Unternehmen ist zwar noch keine 50 Jahre auf dem Markt vertreten, gilt aber dennoch als die unangefochtene Nummer 1. Dass Dan Küchen nach ganz Europa exportiert werden, trägt natürlich zum Erfolg bei.
- EWE Küchen. Das Unternehmen hat sich erst im Jahr 1967 auf die Produktion von Einbauküchen spezialisiert. Viele Händler haben EWE im Sortiment. Von Oberösterreich aus wird übrigens eine separate Modellreihe unter der Handelsmarke „Intuo“ vertrieben.
- FM: Der Freistädter Markenhersteller steht für Qualität, Innovation und Kundenorientierung. FM gehört genau wie EWE zum schwedischen Nobia-Konzern.
- Haka: Der Küchenhersteller verspricht, dass von den ersten Planungsschritten bis zur Lieferung der gewünschten Küche nur neun Werktage vergehen.
- Team 7: Hierbei handelt es sich um den bekannten österreichische Massivholz-Spezialisten für Wohn- und Schlafzimmermöbel – es werden aber auch hochwertige Einbauküchen angeboten.
- Kornmüller Küchen: Im Jahr 2012 ging das Unternehmen pleite, doch die Marke lebt noch. Sie zählt nun zu der Warendorfer Küchen GmbH.
- Regina: Die Königin unter den Küchen ist ein Unternehmen der Snaidero Group. Der italienische Touch ist unverkennbar.
- Breitschopf : Der größte Direktvermarkter im Alpenstaat betreibt mitunter Werksläden in Wien, Graz und Villach.
- Rauchenzauner: Ganz Österreich und der süddeutsche Raum werden mit Küchen versorgt.
- Nordwald Küchen: Das Unternehmen ist für seine exklusiven Massivholzküchen bekannt, auch außergewöhnliche Hölzer kommen zum Einsatz.
Die Möbelindustrie steht in Österreich auf gesunden Beinen und die Küchenhersteller leisten dazu einen wesentlichen Beitrag. Die österreichischen Produkte finden aber auch vermehrt im europäischen Ausland Anerkennung. Dass in den Möbelhäusern Österreich die Musterküchen der österreichischen Küchenhersteller nicht so oft ausgestellt werden, liegt auch an der Dominanz der deutschen Massenproduzenten. Bei den qualifizierten Fachhandelspartnern der Küchenhersteller aus Österreich handelt es sich meist um kleine, dafür aber um spezialisierte Küchenstudios.
Welche Materialien bestimmen die Traumküchen?
Eine Küche setzt sich aus den unterschiedlichsten Materialien zusammen. Bei der Auswahl sollten die Eckpfeiler Funktionalität, Anforderungen, Pflegeleichtigkeit, Farben und Design in den Fokus gerückt werden. So wie ein schmackhaftes Essen aus den unterschiedlichsten Ingredienzien besteht, so stellt auch die moderne Küche einen Mix aus diversen Materialien dar. Materialien miteinander zu kombinieren, liegt voll im Trend. Materialien wie Holz, Stahl, Stein, Kunststoff und Glas können perfekt miteinander harmonieren. Dabei kommt nicht nur die Ästhetik zum Tragen, sondern auch die Professionalität. Die wichtigsten Küchenmaterialien im Überblick:
- Holz: Holz ist ein Werkstoff mit Tradition, der auch aus dem modernen Leben nicht weg zu denken ist. Die natürliche Ausstrahlung und der ökologische Aspekt wissen zu überzeugen. Holz steht für gesundes Wohnen, Beständigkeit und Komfort. Der nachwachsende Rohstoff bietet hervorragende technologische und ästhetische Werkstoffqualitäten.
- Edelstahl: Dieses Material lässt sich in jedes Küchenumfeld integrieren. Die klassisch-zeitlose Ästhetik, die Pflegeleichtigkeit und die absolute Hitze- und Säurebeständigkeit gelten als Qualitätsmerkmale. Edelstahl ist zudem rostfrei, lebensmittelecht, lichtecht, hygienisch und fleckenresistent.
- Granit: Granit ist ein Naturprodukt, genauer gesagt ein Tiefgestein, das durch Verschmelzung verschiedener Materialien in Millionen von Jahren entstanden ist. Die Hauptbestandteile sind Quarz, Feldspat und Glimmer. Jede Granitplatte kann als ein Unikat angesehen werden, das sich in punkto Farbe und Struktur unterscheidet. Granite sind meist hellgrau, gelblich oder rötlich. Granit ist sehr hitzebeständig, schnitt- und kratzfest, hygienisch, säure- und feuchtigkeitsresistent und passgenau lieferbar.
- Kunststoff: Oberflächen aus Kunststoff werden unter Verwendung eines Trägermaterials, meist MDF, hergestellt. Darauf werden hochwertige, thermoplastische Kunststofffolien (oft PVC) Laminate oder Schichtstoffe mittels spezieller Leime aufgebracht. Diese Materialien zeichnen sich durch eine hohe Verformbarkeit aus. Kunststofffronten werden aus Preisgründen am häufigsten hergestellt und verkauft.
- Glas: Glas wird in modernen Küchen gern als Funktions- oder Gestaltungselement verwendet. Glasfronten sorgen optisch für einen größeren Raum und lassen die Küche heller wirken. Es werden verschiedenen Glasarten verwendet, beispielsweise Klar-, Milch-, Mastercarree- Bunsen- oder auch sandgestrahltes Glas. Aus Sicherheitsgründen wird das verwendete Einscheibensicherheitsglas (ESG) meist rahmenlos auf ein Trägermaterial aufgebracht.
- Lack: Die MDF-Platte wird mit Zwei-Komponentenlack überlackiert, der aus einem Stammlack und einem Härtungslack besteht. In Frage kommen hierbei eine matte, eine hochglänzend lackierte oder eine Mikrolack-Küche. Bei der Lackierung und der Schleif- und Polierarbeit kommen verschiedene Verfahren zum Tragen. Alle lackierten Frontoberflächen sind sehr ausdrucksstark und ästhetisch, aber auch extrem strapazierfähig und absolut dicht versiegelt. Der hohe Arbeitsaufwand bedingt sorgt aber für höhere Anschaffungskosten.
Österreich hat wieder eine eigene Fachmesse für Küche und Wohnen
Am 7. und 8. Mai 2013 ist zum ersten Mal die Küchenmesse in Salzburg über die Bühne gegangen. Sie wird künftig im Zwei-Jahres-Wechsel mit der „Küchentrends“ in München stattfinden. Aus „Küchentrends Austria“ wurde die österreichische Landesmesse „Küchenwohntrends – Fachmesse für Küche, Essen, Wohnen“.
So hat Österreich nach einer langen Pause wieder eine eigene Fachmesse für Küche und Wohnen. 130 Aussteller und Marken präsentieren ihre Trends. 3.064 Fachbesucher kamen an beiden Messetagen in die neue Halle 10, davon 1.526 Fachbesucher am ersten Tag und 1.538 Fachbesucher am zweiten Tag. Der Presse war zu entnehmen, dass die Besucher und die Aussteller sich zufrieden zeigten, dass es nun ab 2013 eine Fachmesse für den Markt in Österreich an einem Standort gibt. Am 29. und 30. April 2014 wird die nächste Ausgabe der Küchentrends im MOC München stattfinden.
Fazit: Der Küchenhype unserer Zeit
Damit das „home“ tatsächlich zum „castle“ werden kann, muss eine funktionale Küche eingeplant werden. Das Design darf natürlich auch nicht zu kurz kommen. Die Küchentrends 2013 zeugen von mehr Qualität, mehr Eleganz und mehr Sinnlichkeit. Ins Auge stechende Akzente und edle Materialien – von der glänzenden Lackfront bis hin zum samtigen Edelholz – bestimmen den Küchenhype unserer Zeit. Die Individualität setzt sich gegen den Einheitsbrei durch.