Hochbeete bieten dem Gartenfreund einige Vorteile: Ihre Höhe von etwa 80 bis 100 Zentimetern über dem Erdreich ermöglicht eine rückenschonende Bearbeitung, da man sich zum Pflanzen, Ernten oder Unkrautzupfen nicht bücken muss. In der Gartengestaltung können sie als strukturgebende Elemente eingesetzt werden, und die angebauten Pflanzen profitieren von einem großen Angebot an Nährstoffen.
Hochbeete sind als fertige Bausätze erhältlich, von Hobbygärtnern mit etwas handwerklichem Geschick können sie aber durchaus selbst gebaut werden. Zunächst legt man fest, aus welchem Material ein Hochbeet errichtet werden soll. Eine simple Form des Hochbeets besteht aus beispielsweise aus verzinkten Wellblechplatten.
Wählt man Metall als Material, sollte in jedem Fall darauf geachtet werden, dass es in ausreichendem Maße gegen Korrosion geschützt ist. Dies wird im Falle von verzinkten Platten durch die Beschichtung aus Zink gewährleistet, eine andere Möglichkeit ist die Verwendung von fertigen Elementen aus Edelstahl. Durch ihre ansprechende Optik sind sie bestens für den Einsatz in modern gestalteten Ziergärten geeignet. Das hochwertige Material bringt natürlich auch einen Nachteil mit sich, nämlich einen relativ hohen Preis. Eisenplatten oder ähnliche Materialien können durch entsprechende Anstriche geschützt werden.
Ein Hochbeet aus Holz bauen
Im Garten empfiehlt sich ansonsten die Verwendung von Holz, eines natürlichen Baumaterials. Häufig kommen senkrechte Holzpfosten und genügend starke Holzbohlen als Beplankung zum Einsatz. Es sollte kesseldruckimprägniertes oder auf andere Weise gegen Witterungseinflüsse und Fäulnis geschütztes Holz verwendet werden, um eine möglichst lange währende Resistenz gegen Feuchtigkeitseinflüsse zu gewährleisten. Unbehandeltes Holz kann zwar ebenso verwendet werden und besticht durch eine natürliche, silbergraue Patina, die sich im Laufe der Zeit von selbst entwickelt. In diesem Fall ist jedoch auf eine ausreichende Materialstärke zu achten, damit das Holz nicht mit der Zeit zu faulen beginnt. Eine Möglichkeit, das Holz ohne den Einsatz von allzu viel Chemie vor Witterungseinflüssen zu schützen und sicherzustellen, dass der ursprüngliche Farbton des Holzes erhalten bleibt, ist die Behandlung mit imprägnierendem Spezialöl.
Kunststoffhochbeete sind pflegeleicht und günstig
Eine weitere Möglichkeit ist die Aufstellung von vorgefertigten Kunststoffelementen, die sich durch ein im Vergleich zu anderen Materialien geringes Gewicht auszeichnen. Häufig werden die vorgefertigten Elemente aus recycelten Materialien hergestellt, was unter Umweltschutz-Aspekten zu begrüßen ist. Es stehen verschiedene Designs zur Verfügung, unter anderem auch Holz-Imitationen. Zu den Vorteilen von Kunststoff gehören eine gute Isolierfähigkeit und seine Unempfindlichkeit gegen Nässe und Feuchtigkeit. Meist sorgen aussteifende Elemente aus Metall für die erforderliche Stabilität. Besonders stabil sind Hochbeete, deren Begrenzungswände aus Mauerwerkssteinen erstellt werden. Für solche massiven Konstruktionen ist die Errichtung von Fundamenten erforderlich, die frostfrei gegründet werden müssen. Das bedeutet, die Sohle der Fundamente muss mindestens 80 Zentimeter unter der Erdoberfläche liegen. Für die Wände werden Ziegel, Kalksandsteine oder Gasbeton in Verbindung mit dem passenden Mörtel verwendet, eine Wanddicke von zehn bis zwölf Zentimetern reicht völlig aus.
Die Arbeitshöhe macht die Gartenarbeit einfacher
Die Vorteile, die ein Hochbeet für die Pflanzen und den Gärtner bringen, hängen in keiner Weise davon ab, ob es sich um vorgefertigte Elemente oder um ein Beet Marke Eigenbau handelt, oder ob Metall, Holz, Kunststoff oder Stein das Material der Wahl ist. Einige grundsätzliche Dinge sind bei der Errichtung oder beim Bau eines Hochbeetes in jedem Fall zu beachten, unabhängig vom gewählten Material und der Bauweise. Hierzu gehört unter anderem die Arbeitshöhe: sie sollte mindestens 80 Zentimeter, aber nicht mehr als 120 Zentimeter betragen. Als am praktischsten hat sich eine Beetlänge von mindestens 200 Zentimetern bewährt, während die Tiefe nicht mehr als 130 Zentimeter betragen sollte, damit auch die Mitte der Pflanzfläche noch mühelos erreicht und bearbeitet werden kann. An der für das Hochbeet vorgesehenen Stelle ist zunächst der Mutterboden abzutragen und der Untergrund, falls erforderlich, einzuebnen und leicht zu verdichten. Bei der Aufstellung hat sich die Nord-Süd-Ausrichtung als am günstigsten heraus gestellt; das Licht und die Wärme der Sonne können so am besten ausgenutzt werden. Hochbeete sind meist an der Unterseite offen, so dass Wühlmäuse ohne entsprechende Gegenmaßnahmen leicht von unten her eindringen können. Auch die besten Bemühungen um das Wohlergehen der Pflanzen sind nutzlos, wenn die ungeliebten Nager an Wurzelknollen oder –trieben knabbern. Zum Schutz breitet man vor dem Einbringen anderer Materialien ein Stück engmaschigen Maschendrahtzaunes aus, das man im Idealfall an den Innenseiten des Hochbeetes nach oben umbiegt und an den Innenseiten der Begrenzungswände befestigt.
Noppenfolie oder Teichfolie für die Holzwände
Im Beet kann sich je nach Gießgewohnheiten viel Feuchtigkeit ansammeln, darum kleidet man die Innenwände von Hochbeeten mit einer stabilen Kunststofffolie aus, zum Beispiel mit Teichfolie. Diese sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit im Beet erhalten bleibt und weder nach außen dringen noch das Konstruktionsmaterial des Beetes schädigen kann.
Das Hochbeet befüllen und bepflanzen
Bevor ein Hochbeet bepflanzt werden kann, erfolgt die schichtweise Befüllung mit organischen Materialien. Als unterste Schicht füllt man Reisig und kleinere Äste ein, die beim Beschneiden von Bäumen und Sträuchern im Garten anfallen. Darüber kann man gehäckseltes Schnittmaterial von Büschen und Stauden einbringen. Hierauf füllt man Laub, Stauden- und andere Pflanzenreste. Da zum Ende der Gartensaison durch das Abräumen von Beeten und Schnittmaßnahmen die meisten organischen Abfälle im Garten anfallen, ist der Herbst der beste Zeitpunkt zur Anlage eines Hochbeetes. Zuoberst füllt man halb verrotteten Kompost und zuletzt feinere, humusreiche Erde ein. Das organische Material im Inneren des Hochbeetes verrottet nach und nach, die hierbei freigesetzten Nährstoffe stellen eine ausgezeichnete Pflanzennahrung dar. Gleichzeitig entwickelt sich durch den Verrottungsprozess auch viel Wärme, so dass die Pflanzen niemals kalte Füße bekommen. Allerdings muss bei einem Hochbeet auch mit einem höheren Wasserbedarf gegenüber einem herkömmlichen Beet gerechnet werden. Da das langsam verrottende Material mit der Zeit immer mehr zusammensackt, muss das Hochbeet vor jeder Neubepflanzung mit Komposterde aufgefüllt werden.
Alle 5-6 Jahre neu anlegen
Nach etwa fünf bis sechs Jahren sollte man die Füllung des Beetes komplett erneuern. Die alte Erde, die man dem Hochbeet entnimmt, leistet im Garten gute Dienste bei der Bodenverbesserung. Es empfiehlt sich, im ersten Jahr nach der Anlage eines Hochbeetes vor allem stark zehrende Pflanzen darin anzubauen, zu denen Kohl, Auberginen und Lauch gehören. Bei schwach zehrenden Pflanzen wie Salat oder Spinat würde der hohe Nährstoffgehalt zu einer Anreicherung von Nitrat in den Blättern der Pflanzen führen. Darum sollte man sie frühestens im dritten Jahr nach der Anlage eines Hochbeetes anbauen. Grundsätzlich sind alle Gemüsesorten für den Anbau geeignet, auch in Mischkultur mit Kräutern. Es ist lediglich zu beachten, dass höher wachsende Pflanzen den niedrigwüchsigen nicht das Licht wegnehmen. Darum sollte die Wuchshöhe der Pflanzen bei Nord-Süd-Ausrichtung von Norden nach Süden abnehmen.