Ein Auto benötigt ein Zuhause, ein Dach über dem Kopf, genauso wie wir Menschen. Üblicherweise stehen hierfür Autogaragen Stellplätze zur Verfügung, im Falle von Privathäusern müssen diese zusätzlich errichtet werden. Dabei gibt es verschiedene Varianten, die natürlich auch verschieden teuer ausfallen können. Eine der günstigsten und dabei aber sichersten Möglichkeiten (für Auto, Gerätschaften und Autobesitzer) stellen die sogenannten Fertiggaragen dar. Warum dem so ist, erfahren Sie hier.
Die Fertiggarage
Genauso wie es unterschiedliche Gebäudetypen gibt, werden auch Garagen in unterschiedlichen Bauformen hergestellt. Hier besprechen wir natürlich in erster Linie Garagen für den privaten Gebrauch, für das Eigenheim. In der Regel sind diese Zubauten recht klein dimensioniert und auf maximal zwei Fahrzeuge ausgelegt. Zur Auswahl stehen unter anderem die folgenden Bauvarianten:
- Gemauerter Garagenzubau im Zuge der Hausbauarbeiten
- Extra Anbau an das Haus (in der Regel gemauert; häufig im gleichen Stil wie das Hauptgebäude)
- Carport
- Fertiggarage
Auch wenn es nicht für alle Leser und Betrachter auf den ersten Blick logisch erscheint, die günstigste Variante stellt tatsächlich in einem Großteil aller Fälle die Fertiggarage dar. Diese kann zudem schnell und zügig errichtet werden und bietet noch eine Reihe weiterer Vorteile gegenüber den anderen denkbaren Kandidaten. Auch optisch kann die Fertiggarage natürlich diverse Ansprüche erfüllen und beispielsweise mit gemauerten Varianten mithalten.
Was genau ist eine Fertiggarage?
Ganz grundlegend ist eine Fertiggarage mit einem Fertighaus zu vergleichen. Diese kann, speziell als Beton- oder Stahlbetonvariante in einem Stück angeliefert und aufgestellt, oder als Stahlfertiggarage Vorort innerhalb kürzester Zeit montiert werden. Auch bei der Stahlvariante wird die Garage im Grunde genommen bereits im Vorfeld mehr oder weniger fertig hergestellt, an Ort und Stelle werden die vorgefertigten Bauelemente innerhalb (maximal) eines Tages zusammengebaut.
Die Betonvariante benötigt lediglich ein Streifenfundament, das diese bereits über einen fertigen Garagenboden besitzt. Die Stahlvarianten haben hingegen niemals einen Boden und müssen auf entsprechenden Fundamenten, Streifen- oder Punktfundamenten, errichtet werden. Alternativ kann hierfür auch eine Betonplatte verwendet werden
Welche Fertiggaragen-Varianten gibt es?
Somit ist auch die Frage beantwortet, welche Varianten an Fertiggaragen gegeben sind:
- Beton- bzw. Stahlbetongaragen mit Boden
- Stahlgaragen ohne Boden – Aufbau Vorort
Grundsätzlich sind auch Fertiggaragen aus Holz denkbar, allerdings unterscheiden sich diese nun kaum mehr von einem klassischen Carport – optisch sehr wohl, aber praktisch nicht.
Fertiggaragen können darüber hinaus unterschiedliche Formen und Größen annehmen. Hier bieten vor allem seriöse Anbieter Plan- und Maßarbeit an. Das bedeutet, dass im Grunde genommen keine Fertiggarage bereits im Vorfeld angefertigt wurde und sozusagen als Fließbandmodell fix und fertig zum Kauf zur Verfügung steht. Jede Fertiggarage ist im Prinzip eine einmalige Maßarbeit, natürlich gibt es aber auch fest angebotene Standardgrößen. Qualitativ hochwertiger sind aber natürlich die individuell abgemessenen und hergestellten Garagen.
Naturgemäß ergeben sich aber vor allem für die Beton- und Stahlbetonfertiggaragen somit diverse Limits – denn ab bestimmten Größen und vor allem Breitenmaßen wird ein Fertigbautransport sehr schwierig und zudem auch sehr teuer. Hinzu kommen dann meist auch Kosten für einen Kran, der für die Aufstellung unerlässlich ist. Breitere Modelle, mit breiteren Toren, etwa für mehrere Fahrzeuge, werden daher eher als Stahlgaragen konzipiert.
Welche Extras können Fertiggaragen bieten?
Generell sind auch Fertiggaragen in Form, Größe, Ausstattung, Funktionalität und Luxus kaum Grenzen gesetzt. Wenn der Aufstellungsort es zulässt (Bodenbelastung usw.), können hier viele individuelle Wünsche umgesetzt werden. Dies beginnt bei der Auswahl der Garagentore (Elektrisches Rolltor, Schwingtor …), reicht weiter über die Innenausstattung und endet bei der Nutzung des Garagendaches.
Die folgenden Extras sind unter anderem für eine Fertiggarage möglich und umsetzbar:
- Fenster, Seitentüren, direkte Hauszugänge
- Sonnenkollektoren am Garagendach zur autonomen Stromversorgung für die Fertiggarage – etwa für das elektrische Garagentor, die Lichtanlage und Stromanschlüsse im Garageninneren
- Fertiggaragen mit Gruben für Autobastler und Mechaniker, die gerne selbst am Fahrzeug tüfteln
- Dachnutzung als Garten (Beete und Bepflanzung möglich) oder Terrasse
- Platz für Stauraum – entsprechende Dimensionierung der Garagengröße vorausgesetzt
- Und Vieles mehr!
Diese wenigen Beispiele zeigen sehr schön, dass auch eine Fertiggarage multifunktional sein kann. Diese Extras kosten natürlich auch extra, sind aber meist ihr Geld wert.
Vorteile der Fertiggaragen
Zunächst sollte wohl vermerkt werden, dass Fertiggaragen in dem einen oder anderen Punkt mit den anderen Garagenvarianten nicht mithalten können. Carports bieten mit Sicherheit luftigere und optisch teilweise ansprechendere Lösungen, während hingegen geplante, im Zuge des Hausbaus mit angefertigte Zubauten und Garagen mehr Gestaltungs- und Planungsfreiheiten bieten. Allerdings halten sich diese Vorteile absolut in Grenzen und sind in der Regel mit sehr hohen Kosten verbunden.
Vorteile allgemein
Im Falle der Fertiggaragen ist es nun sinnvoll, zunächst allgemeingültige Vorteile anzuführen und im Anschluss daran je nach Variante (Beton und Stahl) auf Vorteile einzugehen. Hier nun also die allgemeingültigen Vorteile von Fertiggaragen gegenüber anderen Bauweisen:
- Fertiggaragen sind günstiger
- Fertiggaragen können schnell und zügig hergestellt und errichtet werden
- Dank dünnerer Wände ist mehr Nutzfläche vorhanden
- Individuelle Gestaltungsmöglichkeit auch zu einem späteren Bautermin
Wie bereits erwähnt, hinzu kommen verschiedenste technische Erweiterungen und Elemente, die sich problemlos gegen Aufpreis integrieren lassen. Sonderwünsche sind zulässig und werden meist auch problemlos umgesetzt. Auch optisch können die Fertiggaragen an bereits bestehende Gebäude angepasst werden.
Vorteile nach Variante
Vorteile der Beton- und Stahlbetonfertiggaragen:
- Komplett fertig mit Boden lieferbar
- Keine Abdichtung notwendig
- Streifenfundament ist für die Aufstellung ausreichend
- Innentemperatur kann länger konstant gehalten werden als im Vergleich in einer Stahlkonstruktion
- Kein Kondenswasserschutz erforderlich
- Erdanschüttungen und Nutzung als Dachterrasse möglich
- Unterputzversion von Elektroinstallationen ist möglich
- Dübel und Bohrarbeiten sind gemäß Wandstärke möglich
- Lüftungslöcher sorgen für hervorragende Belüftung
Vorteile der Stahlfertiggarage:
- Transportkosten sind gering, kein Kran für den Aufbau erforderlich
- Große Tore sind problemlos möglich und kaum teurer
- Größere Garagen-Dimensionen sind möglich (im Vergleich zur Betonfertiggarage)
- Auch konische Formen können umgesetzt werden
- Kann auf Streifen- oder Punktfundament sowie auf Betonplatte errichtet werden
- Auch auf aufgeschüttetem Boden möglich
- Belüftung ist ausgezeichnet, Fahrzeuge trocknen zügig ab
- Keine Abstützungen bei Doppelgaragen
- Einzelne Wandelemente können problemlos ausgetauscht werden
- Keine Rißbildung möglich
- Dank Kondenswasserschutz ist eine Elektrounterputzinstallation möglich
Kosten von Fertiggaragen
Ein Hauptaugenmerk liegt natürlich auch hier auf den zu erwartenden Kosten. Wie bereits zuvor erörtert, haben alle Garagenvarianten ihre Vor- und Nachteile, preislich jedoch sind die Fertiggaragen häufig unantastbar – vor allem dann, wenn eine geschlossene Garage gewünscht wird.
Eine einfache Betonfertiggarage bietet im Schnitt gegenüber einer gemauerten Variante, wie sie üblicherweise im Zuge des Hausbaus errichtet wird, eine Kostenersparnis von rund 50 %. Dies ist natürlich nur ein Richtwert.
Grundsätzlich sind die Preise für Fertiggaragen von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich, diese hängen natürlich auch stark von der Größe, vom Material, von den gewünschten Extras und der Lage des Hauses ab. Eine klassische Fertiggarage aus Beton für ein Fahrzeug (im Schnitt ca. 3 x 6 Meter groß) wird aber im Schnitt, inklusive Fundament und Montage, ca. 5.000 – 7.500 € kosten. Die vergleichbaren Stahlvarianten sind schon ab 2.000 € erhältlich.