Polystyrol, besser unter dem Namen Styropor bekannt, ist ein wichtiges Dämmmaterial auf Erdöl-Basis. Schaum-Polystyrol entsteht durch Vorschäumen des Rohstoffes, eines polymerisierten Styrols in Form eines perlenförmigen Granulats, unter Beimengung von Treibmitteln und weiterer Zusatzstoffe bei Temperaturen über 90 Grad Celsius. Hierbei verdampft das Treibmittel und das thermoplastische Grundmaterial wird auf das 20 bis 50-fache Volumen zu Schaumpartikeln aufgeblasen.
Die vorgeschäumten und zwischengelagerten Schaumstoffperlen können auf verschiedene Weise zu Blöcken und Platten weiterverarbeitet werden, wobei meistens zuerst Schaumstoffblöcke hergestellt werden, die man anschließend auf mechanischen oder thermischen Schneideanlagen in Platten schneidet.
Polystyrol hat eine geringe Wärmeleitfähigkeit
Polystyrol zeichnet sich besonders durch seine geringe Wärmeleitfähigkeit aus, weshalb es in den unterschiedlichsten Bereichen zur Wärmedämmung eingesetzt wird. Expandierter Polystyrol-Hartschaum, kurz EPS, kommt unter anderem bei Fassaden-Verbundsystemen, unter Estrichen oder als Decken-Dämmplatten zur Anwendung. Weltweit ist es der am weitesten verbreitete Dämmstoff. Zu seinen Vorteilen gehören neben den wärmedämmtechnischen Eigenschaften der günstige Preis, seine leichte Verarbeitbarkeit und seine Resistenz gegenüber Ungeziefer.
Polystyrol nimmt nur wenig Feuchtigkeit auf und aus ökologischer Sicht mit Einschränkungen akzeptabel. Styropor verrottet nicht und ist deswegen nicht biologisch abbaubar, Recycling ist nur bei sortenreinen Abfällen möglich. Polystyrol ist nicht UV-beständig und vergilbt deswegen langfristig bei Sonneneinstrahlung. Im Handel findet man EPS zum Beispiel unter den Handelsnamen Styropor, Steinopor, Porit, Isotech, Dedatherm, awatekt, Heratekta oder tektanova. Polystyrol-Granulate, finden als zementgebundene Schüttungen unter Estrichen Verwendung.
XPS – Dämmung in Nassbereichen
Extrudiertes Polystyrol oder XPS wird als Dämmung vor allem in Nassbereichen eingesetzt. An Orten, an denen vermehrt Feuchtigkeit auftritt wie beispielsweise
- Flachdächern
- Balkonen
- Sockelbereichen
- Perimeterbereichen
kommen diese speziellen Dämmstoffplatten bevorzugt zur Anwendung. Sie weisen eine grüne oder rosa Farbe auf, zu ihren hervorstechendsten Eigenschaften gehören ihre Druckfestigkeit und Feuchtigkeitsbeständigkeit. Darüber hinaus sind sie verrottungssicher und alterungsbeständig, vergilben allerdings ebenfalls unter dauerhafter UV-Bestrahlung. Im Hinblick auf Energieeinsparungen bei der Bausanierung sind sie mit Einschränkungen ökologisch vertretbar, es sollte jedoch auf inländische Ware geachtet werden. ZPS findet man beispielsweise unter den Handelsnamen Roofmate, Floormate, Styrodur, Isomat, Thermopan und Styrisol.
Formbeständig unter Wärmeeinfluss: Polystyrol
Polystyrol zeichnet sich durch eine hohe Formbeständigkeit bei Wärmeeinfluss aus, was damit zusammenhängt, dass Eindringtiefe hoher Temperaturen aufgrund der geringen Wärmeleitfähigkeit ebenfalls gering ist. Das Material ist nicht wasserlöslich, es wird von Wasser nicht aufgequollen, und Wasser kann nicht in die geschlossenen Zellen, sondern allenfalls in die Hohlräume zwischen den miteinander verschweißten Schaumstoffpartikeln eindringen. Das Vergilben des Materials unter Sonneneinstrahlung ist praktisch bedeutungslos, da Polystyrol so gut wie nie ohne deckende Schichten eingebaut wird.
Styropor und alle anderen Werkstoffe aus Polystyrol sind schwerentflammbar (Baustoffklasse B1). Es schimmelt, fault und verrottet nicht, da kein Nährboden für Mikroorganismen gebildet wird. Bei starker Verschmutzung können Mikroorganismen sich lediglich an den Schmutzpartikeln ansiedeln, der Dämmstoff selbst wird nicht von Bakterien angegriffen. Dämmstoffe aus EPS-Hartschaum sind in der DIN EN 13163 normativ geregelt, für Wärmedämmstoffe aus XPS ist die DIN EN 13164 zuständig.