Beim VST-Verbundschalungssystem handelt es sich um eine patentierte Ortbeton-Massivbauweise, die auf dem Prinzip der verlorenen Schalung basiert. Industriell vorgefertigte Wand- und Deckenelemente bilden die Verbundelemente und werden auf der Baustelle maßgenau montiert, um mit dem Betoniervorgang ihre endgültige Stabilität zu erhalten. Das VST-System kann bei allen Hochbauprojekten eingesetzt werden, es gewährleistet eine gute Schallisolierung sowie eine große Wärmespeicherkapazität ebenso wie die zuverlässige Aufnahme von hohen Druck- und Zugkräften und eine hohe Erdbebensicherheit.
Der Einsatz des VST-Systems bringt durch den Fortfall zeitintensiver Arbeitsschritte bei der Bauerstellung eine enorme Zeitersparnis. Schalungs- und Ausschalungsarbeiten, Verputzarbeiten und die anschließenden Trocknungszeiten entfallen, und auch der Zeitaufwand für die Herstellung von Installationsschlitzen vermindert sich enorm. Insgesamt kann die Bauzeit sich bis zu 50 Prozent gegenüber der herkömmlichen Bauweise verkürzen.
Das VST System spart Kosten und Zeit
Da der Einsatz des VST-Verbundschalensystems die Verwendung leichterer Hebegeräte ermöglicht, werden Baustelleneinrichtung und Gemeinkosten reduziert. Der hohe Grad der Vorfertigung vermindert die auf der Baustelle auszuführenden Arbeiten, denn ein Großteil der Bauaktivitäten findet in der Fabrik statt. Hier werden, unabhängig von Witterungseinflüssen, die Bauteile vorgefertigt, während die Tätigkeiten auf der Baustelle sich auf das Montieren und Ausgießen der Elemente beschränken. Neben einer deutlichen Kosteneinsparung wird auch das Risiko von Arbeitsunfällen auf dem Bau reduziert. Leistungen aus den Heizungs-, Lüftungs-, Sanitär- und Elektrogewerken können zum Teil vorweg genommen werden, Elemente der Rohinstallation wie Leerrohre können nach Angabe des zuständigen Ingenieurs bereits im Werk mit eingebaut werden. Hiermit werden auch diese Arbeitsschritte erheblich reduziert werden.
Die Produktpalette des VST-Systems umfasst Wände und Decken, Stützen, Unterzüge, Treppen, Dachgauben und Sonderelemente. Die Ausbildung der Wände ist in jeglicher geometrischen Form und Orientierung möglich, die Wandelemente werden gemäß statischer Berechnung im Werk mit Bewehrung versehen. Die Dicke der Wände entspricht jeweils statischen und/oder bauphysikalischen Anforderungen, die Wandoberflächen bestehen beidseitig aus 24 Millimetern zementgebundenen Flachpressplatten, was auch für die Decken gilt. Das Verbundmaterial sorgt durch Feuchtigkeitsausgleich für ein angenehmes Raumklima, zudem garantieren die zementgebundenen Flachpressplatten eine nahezu gleichbleibende Oberflächentemperatur.
Für das Passivhaus geeignet und zertifiziert
Die Formgebung der Elemente und Aufnahme des Schalungsdrucks erfolgt durch von innen verschraubte, patentierte Stahlprofile. Alle Elemente des Systems sind mit demselben Typ Flachpressplatte ausgestattet. Die gesamte Rohbaustruktur eines Bauwerks kann durch VST-Systemelemente erstellt werden, die einzelnen Elemente sind beliebig miteinander kombinierbar. Die Produktion der Bauteile erfolgt unter Einhaltung ökologischer Vorgaben und ist nach ISO 14001 zertifiziert. Die Abläufe in den Konstruktionsbüros orientieren sich an zertifizierten Managementsystemen gemäß ISO 9001.
Dass VST-Elemente modernsten Anforderungen genügen, wird durch die Zertifizierung des VST Systems als “Passivhaus geeignete Komponente” durch das Passivhausinstitut in Darmstadt belegt. Für das VST Verbundschalungssystem wurde eigens ein Zulassungskatalog entwickelt, der eine Detaildatenbank mit nachgewiesenen und geprüften Konstruktionsdetails zur Erlangung des Passivhausstandards enthält. Hierdurch leisten VST Elemente einen deutlichen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes, denn Passivhäuser verbrauchen etwa 90 Prozent weniger Heizenergie als ein Haus in herkömmlicher Bauweise.