Genügend Eigenkapital bringt deutliche Vorteile! Bei der Baufinanzierung stellt ein solider Eigenkapitalanteil die beste Basis für eine günstige Finanzierung dar. Eine Vollfinanzierung durch die Bank bringt hohe Risiken mit sich und kann allenfalls Bauherren mit einem hohen und auf lange Sicht gesicherten Einkommen empfohlen werden. Geringes Eigenkapital ist einer höheren Kreditsumme und somit automatisch mit höheren Zinsen verbunden.
Zudem werden Kunden mit hohen Eigenkapitalquoten von den Kreditgebern mit besonders günstigen Konditionen belohnt, da für die Bank auch ein geringeres Kreditrisiko besteht. In der Regel werden gestaffelte Vergünstigungen für bestimmte prozentuale Anteile des Eigenkapitals am Kaufpreis gewährt.
Was gehört zum Eigenkapital?
Als Eigenkapital kommen sämtliche geldlichen Mittel in Frage, über die der Bauherr verfügen kann, wie beispielsweise
- Bargeld
- Sparbücher und Sparbriefe
- Festgeldkonten
- Tagesgeldkonten
- Aktien
- Zinspapiere
- Zertifikate
- Fonds und Anteile an Investmentfonts
- Bausparguthaben, soweit sie zuteilungsreif sind
Hierbei ist zu beachten, dass das Geld bei einigen Anlageformen nicht kurzfristig verfügbar ist. Die Auszahlungstermine sind also bei der Finanzierungsplanung zu berücksichtigen. Neben den zur Verfügung stehenden geldlichen Mitteln können auch andere Eigenmittel bei der Eigenkapitalausstattung berücksichtigt werden, so zum Beispiel ein Grundstück, das man bereits im Besitz hat, von Verwandten oder vom Arbeitgeber gewährte Darlehen, bereits vorhandene Baumaterialien sowie öffentliche Fördermittel.
Sind Eigenleistungen beim Hausbau sinnvoll?
Eigenleistungen, die der Bauherr selbst erbringt, werden von Kreditgebern unter Umständen ebenfalls als eingebrachtes Eigenkapital akzeptiert. Doch begehen Bauwillige oft den Fehler, sich und ihre Fähigkeiten in dieser Hinsicht zu überschätzen. Es ist also genau zu überlegen und realistisch abzuschätzen, wie viel Eigenleistung man tatsächlich in der Lage ist, mit der Unterstützung von Freunden und Helfern selbst zu erbringen.
Wie hoch sollte der Eigenkapital-Anteil sein?
Die Höhe des Eigenkapitals, das man als Bauherr idealerweise in die Hausfinanzierung einbringen sollte, hängt von den individuellen Umständen ab. Es ist zu bedenken, dass man nicht die gesamten zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel und Reserven als Eigenkapital einsetzen sollte, damit man in einem plötzlich auftretenden Notfall nicht mittellos dasteht. Eine Sicherheitsreserve von mindestens drei Monatsgehältern sollte daher unangetastet bleiben. Unter Berücksichtigung der individuellen Umstände sollte die Eigenkapitalquote bei der Baufinanzierung zwischen 15% und 40% betragen. Es lohnt sich in jedem Fall, zu prüfen, inwieweit staatliche Zuschüsse für die Baufinanzierung wie vermögenswirksame Leistungen, Wohnungsbauprämien oder die so genannte Riester-Förderung dazu beitragen können, den Eigenkapitalanteil zu erhöhen.